Seite:Predigt am fünf und zwanzig jährigen Regierungs-Feste Sr. Majestät des Königs von Baiern Maximilian Joseph.pdf/17

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einzelne Lichtscheue nahe und ferne vielleicht bemüht seyn mochten, den König zu bereden, daß es besser wäre, „wenn der auf den Berg gestellte Leuchter wieder mehr unter den Schäffel gestellt würde,“ standhaft that er allen bösen Einflüsterungen, so weit es nur immer möglich war, Widerstand, fest überzeugt, daß ein im Lichte des Christenthums wandelndes Volk weit sicherer auch ein ruhiges und stilles Volk sey und lieber und gewisser ein Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit führe, als ein von den Nebeln des blinden Aberglaubens umhülltes und von der Hand blinder Leiter geführtes Volk. O dessen freuen sich heute gewiß tausende unsrer geliebten katholischen Mitbrüder, die das wahre Wohl ihrer Kirche wünschen und suchen; ob diesen Seegnungen flehen heute gewiß Tausende zu Gott, daß er noch lange den König seiner Kirche erhalten wolle, damit es immer mehr Licht in ihr werde, und der tödtende Buchstabe dem lebendigmachenden Geiste des Christenthums weiche.

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 Aber wie wohl steht es auch um unsere, die evangelische Kirche unter unserm Könige! Obgleich nicht unsrer Kirche zugethan, hat er sich doch bisher allzeit als unsrer Kirche treuer Schutzherr bewiesen; hat er es mit ihr allzeit redlich gemeynet; hat er nie den Fortschritten in den Wissenschaften, in der wahren Aufklärung, in der beglückenden Volksbildung, diesen goldenen Früchten der Reformation und des Protestantismus, Hindernisse in den Weg gelegt, wohl aber immer bereitwillig den Wünschen und Vorschlägen seiner protestantischen Unterthanen,