Seite:Predigt am fünf und zwanzig jährigen Regierungs-Feste Sr. Majestät des Königs von Baiern Maximilian Joseph.pdf/8

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Und daß sein Volk ihm in Freud und Leid mit seltener Treue und Liebe zugethan ist, und seinen guten Willen, es zu beglücken, nie verkannt, sondern immer dankbar erkannt und gerühmt hat; daß er in einer bewegten Zeit, die an schrecklichen Auftritten und wilden Gräueln, von Unterthanen gegen König und von Bürgern gegen Mitbürger verübt, so reich war und immerfort es noch ist, ein ruhiges und stilles Leben in der Mitte seiner Unterthanen führen kann: daß er in einer Zeit, in der anderswo die Unzufriedenheit über getäuschte Erwartungen in den ungeziemendsten, ja nicht selten in verbrecherischen Reden und Handlungen sich äusserte, in der selbst verruchte Hände hie und da dem Leben der Regenten furchtbar zu werden suchten, keinem Argwohn, der Quelle des Unglücks für Fürst und Volk, bey sich Raum geben mußte, sondern allezeit auf ein Volk hinsehen konnte, das ihm die verdiente Treue zu erhalten, dem Vaterlande ehrende Auszeichnung zu erwerben, und dem allgemeinen Besten selbst in einer harten Zeit manches große und rühmliche Opfer zu bringen bemüht war, und seinen guten Willen ehrend, beharrlich ertrug, was wegen des Dranges der Umstände nicht zu ändern war, auch nie dem Könige zuschrieb, was gegen seinen Willen geschah – sollte er dieß alles heute nicht unter die größten Freuden zählen, die Gott ihm auf seiner Herrscherbahn hat finden lassen? Ja, Freuden mannichfacher und seltener Art, mehr als uns zu ihrer Aufzählung Zeit gegönnt ist, hat Gott ihm in diesem Zeitraume finden lassen.

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 Doch, wie in diesem stets wechselnden Leben keines