Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 135.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


wat, wat, wat[1].“ Die Gänse waren auch nicht weit, ich glaube gar die wurden anzüglich gegen die Jungfer Braut, denn sie sprachen: „Schnatter de schnatter het miene Gans, is dat nich en schönen Danz?“[2] Das Schwein fängt an zu quieken, der Hund an zu bellen, die Katze redet hochdeutsch und sagt vor der Hochzeitsstube: „Mach mir auf, mach mir auf!“ Der Ochse schüttelt zu der ganzen schlechten Wirthschaft den Kopf und sagt: „Hum, hum!“ Der Esel schreit: „A nu, a nu!“ und meint, ei nun sollten sie ihm doch ins Drei-Teufels Namen endlich zu leben bringen. Das wurde nun zuletzt, da Niemand auf das liebe Vieh hörte, eine so schöne Musik, daß sie getrost hätten die Spielleute nach Haus schicken und nach der Hungermusik tanzen können, die von der Musikantentafel im Viehstalle kam, gereichte ihnen aber nicht zur Ehre, und wenn du einmal freist, sollst du auch des lieben Viehs nicht vergessen.


42. Die beiden Pflugeisen.


Ein Bauer kaufte zwei Pflugeisen auf dem Markte, die nahm er mit nach Hause; da fing das eine Pflugeisen sogleich an zu arbeiten und arbeitete ohne Unterlaß auf dem Felde, das andere aber lag müßig an der Wand im Stalle. Nach längerer Zeit kamen die beiden Pflugeisen einmal wieder zusammen; da war das Pflugeisen, das im Stalle da lag, ganz rostig geworden, und beneidete das andere, weil


  1. Es gibt noch immer was, was, was.
  2. Schnatter die Schnatter heißt meine Gans, ist das nicht ein schöner Tanz?
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_135.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)