Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 225.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


nicht. Darauf geht der Pfarrer mit dem Teufel fort, und der Bräutigam steigt vom Birnbaume herunter.

Sogleich vertraut er seiner Braut an, was er gesehen und gehört hat, und drei Wochen darauf hat das Paar schon Hochzeit. In der Brautnacht aber ritt es zusammen splitterfaselnackt durch die Gartenthür bis unter den Birnbaum, und es gelang ihm richtig, den Schatz zu heben.

Das junge Ehepaar kam auch glücklich mit dem Geldkessel nach Hause, und lud noch nachträglich die ganze Spinnstube zur Hochzeit ein; da sollen sie wieder von des Pfarrers Birnen geschmaust haben.


71. Teufelslohn.


Es war ein Knabe, der mußte den ganzen Tag über mit einem Karren, vor den ein Fuchspferd gespannt war, Mist fahren. Eines Abends war er so ermüdet, daß er sich neben den Karren auf die Erde legte und einschlief. In der Nacht erwachte er durch eine Kutsche, die vorbei fuhr; daraus schaute ein Herr hervor, der fragte, ob er einsteigen und mitfahren wolle. Da stieg der Knabe sogleich ein, der Herr aber war der Teufel und fuhr gerades Wegs mit ihm nach der Hölle zu.

In der Hölle mußte er dem Teufel dienen und die Hölle ausfegen. Auch hatte der Teufel sechs eiserne Töpfe dastehen, da mußte der Knabe immer je drei Holzkloben unterlegen. Dabei aber verbot er ihm in die Töpfe zu gucken, und das hielt der Knabe auch eine Zeit lang. Endlich hob er doch einmal einen Topfdeckel ab und da saß seine alte Großmutter, die noch nicht lange todt war, und die ihn

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_225.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)