Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 234.jpg

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tranken miteinander, denn daß sie das Schiff, das auf dem trockenen Lande geht, nicht gewinnen konnten, hatten sie bereits gesehen, weil ihnen Niemand darüber Auskunft geben konnte.

Als die beiden ältesten Brüder noch nicht lange fort waren, kam auch der Einfältige auf das Feld und setzte sich dort gleichfalls nieder, um zu frühstücken. Da kommt das kleine Männchen wieder daher und will etwas abhaben, und sogleich läßt der Dumme das Männchen mitessen. Das Männchen frühstückte nun tapfer, und als es den Dummen nach seiner Verrichtung fragte, antwortete der: er wolle ein Schiff holen, das auf dem trockenen Lande gehe. Das Männchen aber sagte: er möge sich nur hinlegen und schlafen, es wolle ihm schon eins bringen. So legte sich der Dumme hin und schlief ein; als er aber eine Weile geschlafen hatte, weckte ihn das Männchen wieder auf und ging mit ihm ein wenig bei Seite. Und siehe! da stand ein Schiff, das auf dem trockenen Lande ging, daran ist weder Pflock noch Nagel gewesen, und das gab ihm das Männchen für das Frühstück.

Als er mit dem Schiffe schon lange bei seiner Mutter war, kamen seine beiden Brüder aus dem Wirthshause zurück, und da konnten sie das Lied singen:

Herr Hans von Finkenstein
Hat all sein Geld vernuck-nuck-nuckt,
In lauter Bären-Schluck, Schluck, Schluck,

denn ihre Taschen waren leer.

Nach einer Weile schickte die Königin ihre drei Söhne wieder aus. Sie gab abermals Jedem hundert Thaler und sagte, sie wollte einmal sehen, wer von ihnen die feinste Stiege Leinwand heim brächte. Die beiden ältesten Brüder eilten dem Dummen voraus, frühstückten auf dem Felde, gaben aber dem weißen Männchen wieder nichts ab, das dort

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_234.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)