Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 236.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Das weiße Männchen aber sagte dem Dummen, daß er dem weißen Kätzchen die vier Pfoten und den Kopf abhauen sollte. Das wollte der Dumme zwar anfangs nicht, und ließ sich erst lange von dem weißen Männchen bitten, bis er ihm die eine Pfote abhackte. Da gab es einen gewaltigen Donnerschlag, und als er sich von seinem Schrecken erholt hatte und auf das Kätzchen blickte, sah er statt der abgehackten Pfote ein Menschenbein an ihrem Körper sitzen. Da hackte er dem Kätzchen schnell noch die andern Pfoten und den Kopf ab, und da stand auf einmal die schönste Prinzessin vor ihm, und das weiße Männchen war nun auch erlöst. Der Dumme aber heirathete die Prinzessin, und als er mit ihr zu seiner Mutter kam, kehrten eben auch die beiden Brüder aus dem Wirthshause heim, die hatten gar keine Prinzessinnen gefunden. Da hatte der Jüngste zwei Königreiche auf einmal, das eine bekam er von seiner Frau und das andere von seiner Mutter.


77. Der Stab, die wildlederne Hose und das Jubelhorn.


Es war ein Bauernsohn, der sollte die Müllerprofession erlernen. Weil ihn nun der Mühlknappe einmal so unbarmherzig prügelte, so ging er aus der Lehre und sein Vater brachte ihn als Lehrling zu einem Kaufmann in die Stadt, sagte ihm aber zugleich, wenn er auch dort wieder aus der Lehre liefe, so dürfe er nie wieder über seine Schwelle treten. Allein der Ladendiener des Kaufmanns prügelte den Bauernsohn noch unbarmherziger als der Mühlknappe, und da er das nicht ertragen mochte, zog er aus in die weite

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_236.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)