Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen A 030.jpg

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Bruder, der Gevatter Tod, die Lebenslichter stehen hat. Zu dem Spiegel des jungen Königs würde auch wol zu vergleichen sein der S. XXIII des Vorwortes angeführte Reim aus der Novelle im Jahrbuch für 1847. -

In Nr. 14: Das weiße Männchen und die Jungfrau, wurde natürlich die Vermuthung, daß das weiße Männchen der Tod gewesen sei, von unserm Erzähler selbst ausgesprochen, und da sich hier der Saal mit den Lichtern in der That wiederfindet, so scheint das Ganze aus einer Vermischung des Märchens vom Blaubart mit dem vom Gevatter Tod hervorgegangen. Der Zug, daß das Männchen sich durch schlaue Verträge Kinder armer Aeltern verschafft, ist vom Teufel entnommen (s. unten S. XXXIV und XXXV), wie denn nach Grimm's „Mythologie“ das genannte Männchen in den Teufel übergeht.

Nr. 15: Elend währt bis an den jüngsten Tag, ist nach einem fliegenden Blatte bearbeitet, dessen Inhalt aber nicht dem Oberharze besonders zugeeignet werden darf, wie wol sonst fliegende Blätter bestimmten Gegenden vollkommen angehören, sondern schon „Kinder- und Hausmärchen“ III, 147 erwähnt wird mit dem Bemerken, daß es vielleicht eine Uebersetzung der französischen „Histoire nouvelle et divertissement du bon homme Misère“ sei. - Vergl. bei Grimm, I, Nr. 82: „De Spielhansl“; II, Nr. 65: „Die drei Wünsche.“ - Der Birnbaum, auf den der Tod hier steigt, scheint auch sonst mit einem Zauber behaftet, wenigstens mag diese Vorstellung zu Grunde liegen bei Boccaccio dem abscheulichen Schwank II, 308-321 in Ernst Ortlepp's Uebersetzung, wo Nicostratus von einem Birnbaume zusieht, wie Pyrrhus in seiner Gegenwart seine, des

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite XXX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_A_030.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)