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hatte, aus dem Gefängniß. Als der große Peter ihn wieder verlassen hatte, fiel er in Räuberhände, da rief er ihn sogleich wieder und ließ alle Räuber binden. Da erkannte er erst, daß seine Brüder unter den Räubern waren, machte sie ihrer Fesseln wieder ledig, überließ die andern Räuber ihrem Schicksal, zog mit seinen Brüdern davon und lebte von der Zeit an mit ihnen lustig von dem, was der große Peter ihm brachte.


25. Das Kirmes-Mädchen.

Es war einmal ein Bauernsohn, der hatte sich vorgenommen, in die Welt zu ziehen, und ersparte sich dazu das Geld. Als er nun eine Summe beisammen hatte und bald abziehen wollte, kam der Teufel und wollte das Geld stehlen. Der Bauernsohn sah das aber und streute ihm stillschweigend eine Portion Salz an die Lenden, daß er sein Vorhaben nicht ausführen konnte. Er zog hierauf bald ab, der Teufel aber lag lange krank, bis seine Beine wieder heil waren. Als er wieder gesund war, dachte er seinen Groll an der Schwester des jungen Burschen auszulassen. Deshalb kam er am Abend des ersten Kirmestages in einer Kutsche angefahren, die mit sechs Fröschen bespannt war; da tanzte er immerfort mit der Schwester des Bauernsohns, die aber war voller Freude über den vornehmen Herrn, der so fein und artig gegen sie war. Als nun der Tag zu Ende war und die Bauernmädchen sich auf den Heimweg machen wollten, lud er diese ein, sich in die Kutsche zu setzen, damit er

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)