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Sie lief eine Strecke weit, bis zu einem Berg im Walde, da stand ein Haspel, an dem ließ sie sich in eine Höhle nieder. Darauf verschwand der Haspel und die Höhle war auch nicht mehr zu sehen.

Weil aber Schnee auf dem Boden lag, so ging Johannes der Bär mit den zwölf Riesen den Blutspuren von den Fingern der Alten nach bis an den Berg, da verschwanden sie und war doch kein Eingang zu sehen. Da warf Johannes der Bär seinen Spazierstock in den Boden und wollte versuchen, ob der hohl wäre. Der Spazierstock aber fuhr sogleich einige dreißig Klafter tief in den Boden hinein und sie hörten oben ein furchtbares Gebrüll, das von reißenden Thieren kam, die sich in dieser Höhle befanden und von dem Spazierstocke getroffen waren. Da wollte Johannes der Bär seinen Spazierstock wieder heraufholen und sie zogen alle auf seinen Befehl ihre Hemden aus, banden sie zusammen und ließen ihn daran in das Loch hinein, das der Stab in den Boden gerissen hatte.

Als er unten auf dem Grunde angelangt war, sah er die zwei reißenden Thiere, die gebrüllt hatten. Sie waren so eben bemüht, seinen Stab in die Höhe zu heben, vermochten es aber nicht. Sobald er selbst seine Hand an den Stab legte, sahen sie schon, daß seine Kraft größer war. Da er die Eisenstange aber aufhob und eine Strecke weit in der Erde hinschleuderte, so daß ein breiter unterirdischer Gang in den Boden gerissen ward, wurden die Thiere von Ehrerbietung gegen ihn erfüllt und waren ihm dienstbar. Darum kündigten sie ihm an, daß hier nahebei in drei unterirdischen Gemächern

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)