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Leben sei, gäbe sie ihm nichts davon heraus. Er sagte mir, daß er nur darauf warte, bis er sich einmal den Hals ganz abgeschnitten habe, und daß er, sobald das geschehen sei, seine Großmutter und den Mond selber sogleich verklagen würde. Auch versprach er mir viel Geld, wenn ich den Mond anhalten wollte, ihm beim Rasiren zu leuchten. Da schlug ich nach dem Monde und schlug ihm sogleich ein Bein ab, darum hinkt und springt er noch jetzt so auf Einem Bein. Darauf habe ich ihn auch in’s Gesicht gehauen, das könnt Ihr auch noch sehen, denn er trägt noch ein Tuch um den Kopf, und manchen Abend kommt er gar nur mit seinem halben Gesicht heraus. Als dies geschehen war, haben sich alle Sterne gegen mich erhoben, und ich mußte eiligst mit meinen Siebenmeilenstiefeln die Flucht ergreifen. Wenn ich aber einmal wieder die Vetternstraße reise über Knötchenbach, Kuhreibtsich und Katzenklapperich, dann wird wieder was zu erzählen sein.


41. Der Bettelmann, der Tod und der Teufel.

Was ein rechter Bettelmann ist, so einer dem der Schnee und der Ostwind noch im hohen Alter das Gesicht so roth färbt wie Feuer, von dem heißt es mit Recht:

Der Bettelmann
Bindet Tod und Teufel an.

Ein solcher war einmal in’s Holz gegangen, und weil ihm sein Reisigbündel zu schwer wurde, sprach er mehr als einmal: käme doch nur der Tod zu mir armem

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/182&oldid=- (Version vom 1.8.2018)