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Geld; der dritte: Und das war recht. Unter einander könnt Ihr reden was Ihr mögt. Geht Ihr’s ein?“ „Ja,“ sagten die Brüder, „ist’s auch gewiß, daß unsere Seele keinen Schaden nimmt?“ Der Jäger sicherte es ihnen fest zu und sie gingen den Handel ein. Er übergab ihnen die Tasche und verschwand im Gebüsch.

Am andern Morgen waren die drei Brüder sehr hungrig, beschlossen also mit der Tasche einen Versuch zu machen. Sie traten in einen ansehnlichen Gasthof ein und der erste sagte, wie er nicht anders konnte: Wir Brüder alle drei; der zweite that einen Griff in die Tasche und zog einen feinen Gulden heraus und sagte zu dem Wirthe: Wohl um das Geld; der dritte sprach: Und das war recht. Ei, das sind ja närrische Käuze, dachte der Wirth, errieth aber ihren Willen und stellte ein leckeres Mahl vor sie hin.

Danach fragte der Wirth, ob sie auch Wein trinken möchten. Gleich ging’s: „Wir Brüder alle drei – Wohl um das Geld – Und das war recht.“ Und alsobald stand der Wein vor ihnen auf dem Tisch.

Am Abend forschte der Wirth, ob sie bei ihm übernachten möchten.

„Wir Brüder alle drei – Wohl um das Geld – Und das war recht.“

Da brachte sie der Wirth mit einander auf ihre Schlafkammer, hatte sich aber schon wegen der Worte, welche die drei Brüder immerfort im Munde führten und weil er wohl gemerkt, daß sie nichts anderes reden konnten, einen frevelhaften Plan ausgesponnen, sich zu bereichern und die drei Brüder zu verderben.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/187&oldid=- (Version vom 1.8.2018)