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 Hinundher heißt mein Pferd,
 Ruhruh heißt meine Kuh,
 Jägerlein heißt mein Schwein,
 Trippeltrappel heißt mein Schaaf,
 Langhals heißt meine Gans,
 Kükelhahn heißt mein Huhn.“


58. Der Nußbaum.

An einem Flusse stand ein Nußbaum und ließ einen Zweig in’s Wasser hängen. Da glaubten die Leute im Dorfe, das sei der Schnabel des Nußbaums und der Nußbaum wolle trinken; sie banden also einen Strick an den Baum und ein Mann setzte sich darauf, um den Zweig ordentlich in’s Wasser niederzudrücken, damit der Baum trinken könnte. Allein dabei riß der Strick, den die andern Leute unten an dem Zweige befestigt hatten, der Zweig aber fuhr zurück und schlug dem Manne den Kopf ab. Da fiel der Kopf in’s Wasser, die Leute aber sahen es nicht und erblickten den Mann ohne Kopf auf dem Baume. Also dachten sie, er hätte keinen Kopf gehabt, gingen zu seiner Frau und fragten die, ob denn ihr Mann einen Kopf gehabt hätte. Diese antwortete: Jawohl, vor ein paar Wochen hätte er noch einen Kopf gehabt, seitdem hätte sie nicht darauf geachtet; dort hänge aber der Hut ihres Mannes an der Wand und sie möchten einmal zusehen, ob er darin vielleicht steckte. Darin steckte der Kopf aber nicht und da waren alle der Meinung, daß der Mann keinen Kopf gehabt hätte.

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)