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Anhang.
A. Über den ethischen Gehalt der Märchen,
mit besonderer Rücksicht
auf die vorliegende Sammlung.[1]
Eine Abhandlung für Freunde der Jugend.

Wie alle Menschen gern glücklich sein möchten, so spiegelt auch das Märchen vor Allem das Streben nach Glückseligkeit und Vollkommenheit, und es gewährt sie dem Menschen in der naiven Weise, die dem Märchen eigen ist, in weit unbeschränkterem Maße, als dies jemals einer Kunstdichtung, z. B. einem Roman, in den Sinn kommen kann, und fast stets durch raschen Glückswechsel. „Des Gluckes Rat muß umme gan,“ sagt der junge


  1. Von dem, was ich in meinen „Kinder- und Volksmärchen,“ Vorwort S. IX, zur Literatur des deutschen Volksmärchens angab, nehmen die Grimm’schen Vorreden und der Aufsatz in den Grenzboten auch auf die ethische Seite des Märchens Bezug. Herder’s Betrachtungen über Märchen und Romane etc. (zur schönen Literatur und Kunst, 17. Theil, S. 89–123) müssen unvergessen sein und betrachten das Märchen natürlich eher vom ethischen und poetischen als vom mythologischen Gesichtspuncte. Mein eigner Aufsatz: „Über das Märchen und die Sage und ihre Benutzung in einigen deutschen Dichtungen, insbesondere Gottfried August Bürgers“ in der Allgemeinen Monatschrift von 1854, Juliheft, gehört, soweit er sich mit dem Märchen beschäftigt, ganz und gar hieher.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/233&oldid=- (Version vom 1.8.2018)