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und darunter vom siebenten Riesen, der in das Haus zurückkehrte, aufgespürt. Allein die Alte bezeugte ihr wieder, daß sie fleißig in der Wirthschaft geholfen habe, und da sagten ihr die Riesen: wenn sie noch einen Tag gegangen wäre, so käme sie abermals vor ein Haus, das sei ein Zwergenhaus, bei dem sei ein Brunnen und neben dem Brunnen läge ein zerbrochener Topf, den solle sie wieder heil machen und dann solle sie den Zwergen die sieben Bettlein bereiten. Also that sie auch, ging über die letzten von den sieben Bergen, kam vor das Zwergenhaus, machte den Topf am Brunnen heil und als sie auch die sieben Bettlein gemacht hatte, legte sie sich in das letzte hinein, und da kamen die sieben Zwerge heim und riefen:

Wer ist in unserm Haus gewesen?
Was wäre der wohl werth?

Und darauf antworteten sie alle:

Der müßte goldne Haare haben.

Da hat das Mädchen auch alsogleich goldne Haare gehabt, mußte aus dem Bett steigen und mit den Zwergen essen. Nach der Mahlzeit füllte es Wasser ein in einen Krug, den ihm die Zwerge reichten, wünschte sich mit dem Krüglein nach Hause, und da ist es auch gleich zu Hause gewesen.

Als die alten Leute sahen, daß ihre eine Tochter mit goldnen Haaren heimkehrte, gaben sie der andern Tochter auch Käse und Brod und schickten sie auch über die sieben Berge zu den sieben Zwergen. Es kam auch am Abende des ersten Tages vor das erste Riesenhaus, wurde von der Alten unter der Tonne versteckt, weil es ihr aber nicht geholfen hatte in der Wirthschaft, so jagten

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)