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Mutter, daß er sich die vielen todten Schätze sammele und keine Frau in’s Haus bringe.

Den andern Tag zog er auf dem Puter zu dem dritten König und wollte seine Tochter haben, die aber sprang sogleich hervor, umarmte ihn und war froh, daß sie den Zaunigel zum Manne bekam. Der Hofkanzler mußte sogleich die beiden copuliren und darauf zogen sie in die Stadt, wie sie aber an die Stelle kamen wo die andern Mädchen ihm Alles überliefert hatten, erklärte die Prinzessin, daß sie bei ihm bleiben wolle und zog mit ihm zu seinen Eltern. Da war große Freude, daß der Zaunigel so eine hübsche Frau bekommen hatte. Einstmals war der Zaunigel eingeschlafen und seine Frau saß neben ihm auf dem Sopha. Da kam der Engel der Liebe geflogen und drückte der Prinzessin ein goldenes Schwert in die Hand, legte sich über den Zaunigel und that, als wolle er ihn tödten. Da wollte die Prinzessin ihren Mann aus Liebe vertheidigen, und war doch nur ein schlechter Zaunigel, hieb mit dem goldenen Schwerte zu, und weil der Engel sich zurücklehnte, so traf sie den Kopf des Zaunigels und hackte ihn ab, da sprang aus dem Zaunigel ein hübscher Jüngling hervor und das Banner der Verwünschung war gelöst zum Lohn für die Treue der Prinzessin.

Am andern Tage gingen die beiden, der ehemalige Zaunigel mit der Prinzessin und die Eltern des Jünglings nach dem Königsschlosse, da übergab sein Schwiegervater ihm das Reich und es wurde jetzt erst die Hochzeit recht lustig gefeiert. Desselben Tages aber stürzten sich die andern beiden Prinzessinnen aus Ärger, so wunderschön war der Jüngling, zum Schlosse herunter

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)