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weil sein Vater ein Hexenmeister sei. Am Abend kam der Sackpfeifer wieder und fing sein Lied an zu spielen, so wie er aber diesmal spielte, legte sich das Mädchen nieder, ward immer kränker und kränker und lag endlich in den letzten Zügen. Da gelobte sie wieder an, sie wolle des Sackpfeifers Sohn heirathen und ward wieder gesund. Am andern Tage kam des Sackpfeifers Sohn wieder und bat um ihre Hand, da überhäufte sie ihn abermals mit Vorwürfen.

In der nächsten Nacht pfiff der Sackpfeifer die Schulzentochter wieder krank, sie aber gelobte zum drittenmal an, daß sie seinen Sohn heirathen wollte und ward sogleich wieder besser. Als am andern Tage des Pfeifers Sohn hinkam, war schon Alles bereit zur Hochzeit, und der Reiche hat abziehen müssen, und den andern Sonntag haben sie geheirathet. Da ist aber der Sackpfeifer noch einmal gekommen und hat sich überzeugt, daß nun Alles in Ordnung sei, und sein Sohn hat die Pfeife aus dem Sarge nehmen müssen, sonst hätte der alte Sackpfeifer noch immer keine Ruhe gehabt.


15. Der bunte Bauer.

Es war einmal ein Bauer mit Namen Hick, der wurde aber gemeinlich nur der bunte Bauer genannt. Er war ganz arm, hatte acht Söhne und nichts für sie zu leben. Auch seine Frau kam um vor lauter Hunger und Elend, da hockte er seine todte Lisbeth auf, ging nach der Stadt auf den Markt und spazierte mit ihr an

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)