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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück)

Mamsel Stegmann die ältere in dem trefflichen Gesang: Hoffnung du erfreust das Leben etc., wobey ihr die Wiedereinleitung in das Thema vorzüglich gelang – besonders aus.

Herr, und Madame, Kruse besizzen allerdings theatralische Verdienste, und bestätigen solche in manchen Rollen, aber von aller singenden Concurrenz in Operparthien wünschte ich beyde für immer entfernt.

Sonnabends, den 11ten October, unterhielten die Herren Gebrüder Romberg Hamburgs Publikum mit einem sehr interessanten Concert im deutschen Schauspielhause. Beyde sind als Virtuosen von ächtem Werth in und außer Deutschland anerkannt, und beliebt, als solche zeigten sie sich auch in jeder heutigen Ausübung. Beyde wetteiferten auf der Violine, und auf dem Violoncel, um allgemeinen, beyde erhielten ungetheilten Beyfall. Konnte er ihnen wohl fehlen? – Leistete nicht Jeder Alles, was man von der Kunst und vom Fleiße zu fordern berechtiget ist? – Erhaben und schön waren die eignen Compositionen, so sie heute vortrugen. Schnell und leicht, wie die Gedanken darinnen, tanzten ihre Finger abwechselnd durch den ausgedehntesten Raum zwischen Tiefe und Höhe auf denen Instrumenten. Reine Töne, schmelzende Harmonie, entlokten sie ihnen – und tiefen Eindruk bewirkten sie dadurch

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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück). Friedrich Hermann Nestler, Hamburg 1800, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonirendes_Journal_vom_deutschen_Theater_zu_Hamburg_(1800)_Seite_073.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)