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Raisonirendes
Journal
vom
deutschen Theater zu Hamburg.

Vierzehntes Stük.

Sonnabends, den 10. Januar 1801.

Es ist hergebrachte, und sehr tödliche Sitte, bey dem Uebergang eines Jahres in das andre mit guten Wünschen vor dieienigen zu treten, denen man Achtung und Liebe schuldig zu seyn glaubt. Sie wird aber oft, wie mehrere, durch zu weite Ausdehnung, in Schlendriansgewohnheit dergestalt umgewandelt, daß man fast Jedem, dem man als Bekannten am ersten Januar, und an denen nächstfolgenden Tagen, begegnet, Ein: ich gratulire zum neuen Jahr, zuruft, ohne dabey von Achtung, Freundschaft, oder Liebe, das Mindeste zu empfinden. Die dermalen eingetretene Epoche des Zeitwechsels ist desto wichtiger, weil sie uns ausser dem neuen Jahre auch zugleich in ein neues Seculum eingeführt hat, und es wird um des