Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 006.jpg

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nach redlichem Broderwerb nicht mit Allmosen, sondern mit ermunternder Distinction, auch in Hamburgs Mauern, befördert werden.

Unserer deutschen Theaterdirection wünsche ich, mit ungeheuchelter Aufrichtigkeit, fernern, den zeitherigen äquiparirenden, Fortgang ihrer vielumfassenden Entreprise. Sie verdienen ihn wahrhaftig, denn Jahr aus Jahr ein fast täglich für das Vergnügen, für die Unterhaltung, für die Capricen, für den Beyfall, von Tausenden zu arbeiten, ist warlich kein – Federschließen. Ich empfehle ihr aber eben so treuherzig wohlberechnete Combination ihrer mercantilischen Plane mit den billigsten Rüksichten auf discretiven Geschmak, und dessen gerechte Ansprüche. Die Volksmenge kann sie fernerhin bereichern, nur die Zufriedenheit derer Kunstkenner und Verehrer wird sie, und Hamburgs von ihnen dirigirte Bühne, in Deutschlands Hochachtung aufrecht erhalten.

Denen Mitgliedern der ausübenden Gesellschaft wünsche ich wahres Gefühl für die Würde ihres Berufs. Sie arbeiten zwar – so bestimmt es das ungefeilte Urtheil des großen Haufen – für den bezahlten