Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 073.jpg

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publiciren, auch in diesem einzelnen Falle mit Grunde, entweder Herrn Leo wegen comischer Uebertreibung bescheiden tadeln, oder den Dichter, welcher in einem Schauspiele solchen Unsinn auf Deutschlands Bühnen zu werfen sich erkühnte, ins Tollhaus verwünschen. – Meinen Augen aber stand es frey, den heutigen Anzug des Herrn Leo zu beobachten. Der Dialog belehrte mich zureichend, daß er die einzelnen Bestandtheile zur Verkleidung in den Hauptm. v. Lilienstern sich der Geschwindigkeit-halber nur nothdürftig aus seinem Mantelsack verschafft hatte; aber nie würde ich, an seiner Stelle, zu Jenen atlaßene Unterkleider, wenn sie auch noch abgeschabter als die tragenden gewesen wären, erwählt haben. – Schwachköpfig ist Bauer Märten allerdings, aber irre im Kopfe hätte er seyn müßen, um bey dem Anzuge, in welchem Knallerpaller vor ihm erschien, bey dem Tone, in welchem er gegen ihn sprach, den begüterten Mann von Stande, den gedienten Officier, mit dem gemeinen Gauner nur Minuten, geschweige denn eine Viertelstunde lang verwechseln zu können. – –

Donnerstags, den 29. Januar, wurde die Oper: das Donauweibchen, wiederholt.

Darinne sind die Rollen des Ritter Albrecht mit Herrn Herzfeld, des Graf Hartwig mit Herrn Langerhans, der Bertha mit Mamsel Eule, des Waffenknecht Fuchs mit Herrn Ritzenfeldt, des Zechmeister Larifari mit Herrn Eule, des Meistersänger Minnewart mit Herrn Stegmann, der Jungfrau Salome mit Madame Gollmik, des Junker Bodo mit Herrn Wohlbrük, des Fräulein v. Lindenhorst