Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 106.jpg

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weil der wizige Rolldorf den blöden Gradus durch litterarische Rotomontaden in die Enge treibt; daß Heustadt, der immer in die Neuheit eines Gegenstands die größte Wichtigkeit legt, und bey gänzlichem Mangel eigner wißenschaftlicher Kenntniße das Wahre vom Falschen nicht unterscheiden kann; übertölpelt wird; daß er endlich Rolldorfen, der seiner Ueberzeugung nach ein gelehrtes Wundergeschöpf ist, in der Verblendung zum Schwiegersohne bestimmt, Gradus aber mit allen vorherigen Hoffnungen abweiset.

Es spielten den Heustadt Herr Eule, Philippinen Mamsel Eule, Charlotten Madame Hönike, den Rolldorf Herr Herzfeld, den Sandford Herr Wohlbrük, den Gradus Herr Löhrs, durchgängig so, daß man mit denen Aeußerungen ihrer Launen, und mit dem Anstande ihres Vortrag, zufrieden seyn konnte. – Noch eine, aber ganz episodische, Bedientenrolle war mit Herrn Erdmann besezt.

Montags, den 16. Februar, wurde zur ersten Vorstellung der Huth gegeben; und die darinne auf der Bühne Handelnden sparten keinen Fleiß, um dieses kleine Stük dem öffentlichen Beyfalle zu empfehlen.

Auf selbiges folgte: der Teufel ist los, Singespiel in drey Aufzügen von Weiße, nach Hiller- und Standfußischer Composition. Daß diese Oper unter die ersten Proben gehört, welche Deutschlands dramatische Schriftsteller und Tonkünstler auch von ihrer Nachahmungssucht des ausländischen, besonders französischen, Geschmak ablegten, ist eben so bekannt, als