Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 157.jpg

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Uebersicht aufheben müßte. Madame Langerhans hat nur zwischen diesen beyden Auskunftsmitteln: ob sie ihr Gesicht leichenfarbig zeigen, oder zudeken laßen, will, die Wahl, den zeitherigen Fehler der blühend dargestellten Phisionomie aber darf sie als denkende Künstlerin nicht wiederholen – sie determinire sich nun für das erstere oder leztere von ienen: so muß in beyden Fällen auch ihre, ganz sichtbare, rechte Hand weis geschminkt seyn.

Noch hat kein dramatischer Dichter eine Rolle beschrieben, die durch eigenthümliches Intereße der Characterzeichnung, und des Dialog, ihre Producentin auf der Bühne in glänzenderes Licht stellt, als Kozebues Blanka im Bayard – nicht wahrscheinlich kann eine dramatische Künstlerin eben diese Blanka bey der Darstellung zu höherer Vollkommenheit erheben, als Madame Haßloch sie durch Figur, Mimic, Declamation, und Handlung, auf Hamburgs Bühne unleugbar erhoben hat.

Alle übrige Rollen, deren iede, ohne absolut episodisch zu seyn, nur durch ihre einzelnen Beyträge das Ganze binden, auch zusammenhalten, muß, werden zwekmäßig behandelt, und nach Vorschrift durchgeführt.

Freytags, den 6. März, wurde, statt der theatralischen Vorstellung, Hayd’ns Schöpfung als Oratorium aufgeführt. Die Besezung der Instrumente, und derer Singestimmen, war nicht so vollständig, das anwesende Publikum nicht so zahlreich, der Erfolg im Ganzen nicht so eclatant, als am 28ten des vorigen Monat.

Sonnabends, den 7. März, gab Herr Eloy im deutschen Schauspielhause ein sehr unterhaltendes Concert. Es wurde vom Orchester aufs fleißigste, von dem Producenten selbst, und von seinem iüngern Bruder, durch gefällige Vorträge auf der Violine, durch ähnliche auf der Flöte vom Herrn Petersen; von Mamsel Grund,