Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 185.jpg

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Oldenholm mit keinem seichten Hiebe, sondern, der von Ihnen so paßend vorgeschlagenen Quarte über den Arm eingedenk, mit einem männlichen Stoße; und stellte Gestern durchaus den Hamlet zu seinem fortdauernden ehrenvollen Andenken in Hamburg, zu seiner großen Empfehlung im Auslande, als denkender und practischer Künstler vollendet vollendet dar.

Sehr mißvergnügt gieng ich aus dem Theater nach Hause; – ich bekam noch Besuch von einigen Freunden, die auch drinne gewesen, und mit mir über die Darstellung vom Hamlet gleich gestimmt waren. Unsere sich entwikelnden Gespräche hatten die Lage, in welcher sich Hamburgs deutsches Schauspiel und Oper unter denen Behandlungen der iezigen Direction befinden, zum Gegenstand. Auch von Ihnen sprachen wir, tadelten Sie und Ihr schriftstellerisches Unternehmen im Einzeln, lobten aber Beyde im Ganzen, und wünschten einstimmig der Leztern Fortsezung, weil über das hiesige Theaterwesen noch nie so vollständig geschrieben worden ist, als Sie es seit einem halben Jahre gethan haben. Meine Freunde verließen mich erst gegen Mitternacht. Mit dem Nachdenken über die besprochenen Gegenstände gieng ich zu Bette, und baldiges Einschlafen verwikelte meine gespannte Phantasie in einen bis an frühen Morgen dauernden Traum. –