Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 189.jpg

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  • VI. die Ausbildung ieder Neulingin, und iedes Neulings, in der practischen Kunst, die iezt und künftig auf unserer Bühne arbeiten, sistematisch nach den Gesezen der Dramaturgie sich eyfrigst angelegen seyn laßen – denn daran hat es bisher durchaus gefehlt – Er muß endlich
  • VII. ohne den mindesten Aufschub eine Reise ins Ausland unternehmen, und auf selbiger so viel brauchbare Subiecte anwerben, als uns zur künftigen completen Besezung iedes einzelnen Rollenfaches unentbehrlich sind. – Zucharini hat uns iüngsthin belehrt, daß Engagements durch Correspondenz iede Erwartung täuschen können, und in unserm Falle dürfen wir uns auf solche desto weniger verlaßen, da wir so manche Subiecte bald, und auf einmal brauche.

Finden wir Nächstens einen Mann, der zu diesem wichtigen Beruf taugt, engagiren wir ihn an uns unter Bedingungen, bey denen er ehrlich bestehen kann, erfüllt er seine vorgeschriebenen Pflichten mit unverbrüchlicher Treue: so werfen wir künftig die lästigsten unserer Sorgen auf ihn; so befriedigen wir unfehlbar iede einzelne Claße des hiesigen Publikums genügeleistender, als zeither; so veredelt sich unser guter Ruf im Auslande; so legen wir der, mit Recht tadelnden, Critik Stilleschweigen auf; – und verliehren gewiß Nichts an unsern wirtschaftlichen Vortheilen, sichern uns vielmehr selbige auch für die Folge dauerhaft zu.

Herr Stegmann, und Herr Löhrs. (im nemlichen Augenblik) Ich bin Directeur, ich unterwerfe mich, und meine Familie, keiner Subordination!

Herr Eule. Ich bins auch – Herrn Herzfelds Plan sezt aber ausdrüklich voraus, daß der von uns etwa zu erwählende Regißeur ein sachkundiger, und charakteristisch guter Mann seyn soll; von einem solchen läßt sich nicht befürchten, daß er die ihm anvertraute Autorität wider uns, denen er immer untergeordnet bleibt, beeinträchtigend