Seite:Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1801) Seite 196.jpg

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Des Herrn Solbrig dramatische Laufbahn in Hamburg endigte Heute. Seine mehresten Productionen während selbiger haben unläugbar bewiesen, daß unsere deutsche Bühne an ihm viel verliehrt, daß sein Engagement dem Königl. ständischen Theater zu Prag schäzbar seyn wird.

Herr Costenoble empfiehlt sich fortdauernd durch die Feinheit seines Vortrag im comischen Fache.

Herr Steiger, und Madame Löhrs, würzten ihr heutiges Spiel sehr expreßiv mit iovialischer Laune.

Herr Zahrt legte in die Darstellung eines Cammerdiener zu viel Figürlichkeit.

An allen übrigen Rollen, denen eigenthümliches Gewicht mangelt, wurde wenigstens nichts Wesentliches verabsäumet.

Eine zweyte Vorstellung füllten Heute auch noch die beyden Billets aus, welche besonders Herr Eule, als Dorfbalbier Schnaps, mit vielem Spaße aufzustuzen sich bemühte.

Sonnabends, den 28. März, gab Herr Petersen der ältere, ein hiesiger Tonkünstler, im deutschen Schauspielhause Concert.

Dabey wurden in der ersten Abtheilung eine Sinfonie, in der zweyten die Ouverture aus Figaro, beyde von Mozarts Composition, sehr gut, besonders ohne Uebertreibung des Tempo, executirt. Herr Petersen bließ zwey Flötenconcerte, eins von Müller, das andere von Devienne, mit viel Geschmake, mit sich auszeichnender Fertigkeit, und in durchaus egalisirtem Tone. Die Composition des erstern hatte den meisten innern Werth, die des zweyten desto mehr