Seite:Ranzau hamburg 253.jpg

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Und noch befindet sich daselbst eine Vereinigung von Domherren, welche zwölf Curien in der Stadt besitzen, so wie auch in der Nähe ein Hörsaal, in dem der Superintendent und Lector der Theologie alle Woche viermal, und zwar öffentlich, die Lehre der Frömmigkeit vortragen.

Außerdem hat die Stadt Hamburg sechs andere Kirchen, nämlich die St. Johanniskirche, bei der eine Volksschule und ein Kloster für unverheirathete Frauen liegt; die St. Marien Magdalenen-Kirche, mit der ein Stift für alte Frauen verbunden ist; die Heiligen Geist-Kirche, der ein Krankenhaus einverleibt ist; die St. Gertruds-Capelle; die St. Anscharii-Capelle und außerhalb des Steinthors die St. Georgs-Kirche, mit der ein für Aussätzige bestimmtes Siechenhaus zusammenhängt.

In allen diesen Kirchen wird mit Ausnahme der St. Anscharii-Capelle, welche nicht benutzt wird, alle Woche 38 mal Gottesdienst gehalten und gepredigt.

Die Stadt hat fünf Thürme von ausgezeichneter Höhe, nämlich auf St. Petri, auf dem Dome, auf St. Jacobi, auf St. Nicolai und auf dem Ellern- und dem Winserthore. Niedrigere Thürme hat sie mehrere.

Die Form der Staatsregierung ist ehrenwerth und die Gerichte sind sowohl was die Gesetze, als was deren Ausübung anlangt, wohl bestellt. Der Rath besteht aus vier Bürgermeistern und zwanzig Rathmannen.