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folio 4v

[L1,x] [1]  Dem Liebhaber der
   Arithmetic .A.R.

Mein Lieber Freund hab diß vorlieb/
Dich hirinn/ vnd inn bessern üb.
Bitt/ do waß über zuversicht
Versehen wer/ Recht dieses richt.
Wann ein End vnser Trübsal hat/
Woln Wir rechnen/ Waß fur quadrat?
Zu Gottes Stuel. Wie hoch auch sei?
Sein Fußschemmel/ der nah dabei?
Warumb auch Cubic Gottes Nam?
Das Ein Gott sei/ vnd Drei Person?
Drumb Vnser Glaub soll sein quadrat/
Nach Gottes Wortt richten die That:
Domitt erwachs ein Cubicus/
Der Gott/ und Menschen dienen muß.
So lerne nun ein jeder Christ/
Waß Gott/ vnd Arithmetic ist.
Üb selbst auch inn den Jammerthol/
Die er vor andern haben woll/
[L1,xi] Gottfürchtigkeit bleibt vhngefellt/
Ist Glucks/ vnd auch Unglücks ein Held.
Wenn ein Mensch wirdet asch vnd Koth/
Bliet bey Ihn/ die Thugend im Todt/
Tregt inn der Weldt nichtigen Lohn/
Für Gott ein Vnverwelcklich Cron.

Textkritische Anmerkungen

  1. In L1 ist vor diesem an den Leser gerichteten Gedicht auf den Seiten vii bis ix der Abschnitt „Epigrammata ad Autorem libri“ eingefügt. Als Autoren der darin enthaltenen lateinischsprachigen Gedichte treten „Petrus Zinckeisen, Schneebergensis“ und „Andreas Seidelius, Oelsnicensis“ auf. „Oelsnicensis“ ist als Oels in Niederschlesien (heute: Oleśnica) belegt; alternativ sind auch Oelsnitz/Erzgebirge oder das gleichnamige Oelsnitz im Vogtlandkreis denkbar.
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Reinhard: Drei Register Arithmetischer ahnfeng zur Practic. 1559, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rechenbuch_Reinhard_009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)