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„Nein, das können wir nicht.“

Pause. — Es klingelt.

„Das wird Georg sein, ach, Susanna, schick’ ihn fort, — ich kann ihn heute nicht sehen — —“

Als Susanna zurückkommt, frage ich nach dem Panther, — es war eine Ideenverbindung, die sich mir unwillkürlich aufdrängte.

„Du lieber Gott, das ist es ja gerade — denken Sie nur, er ist nun auch unter die Enormen gegangen — und sie haben ihn als ‚zugehörig‘ akzeptiert, — das ist eine Vorstufe,“ — es klingt wirklich tiefer Schmerz aus ihrer Stimme — „ich hoffte ja so, er wäre belanglos. Aber sie haben entdeckt, es sei irgendeine Substanz ungewöhnlich stark in ihm; wie heißt es doch, Maria?“

„Wikingersubstanz, — das solltest du doch eigentlich wissen —“

„Ach wozu? aber es gefällt ihnen — und nun gehts natürlich auch über mich her. — Und Onski ist aus Zorn über den Panther ins Gebirge — Willy ist wieder böse, weil er fort ist, und haßt deshalb den Panther mit, — er kann es nicht ausstehen, wenn unser häuslicher Friede wegen anderer Männer gestört wird. — Sie sehen, es geht uns wirklich schlecht.“

Ja, das sah ich wohl ein.

Maria warf neues Holz in den Ofen, und nun saßen wir alle drei und starrten betrübt in die Flammen.

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/154&oldid=- (Version vom 1.8.2018)