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Eine Woche später im Eckhaus

Wenn Willy recht hatte — wenn ich zu spät gekommen bin — ich komme ja immer zu spät oder zur unrechten Zeit, — bei den Frauen, bei allem möglichen — —

Es ist kein besonders freundlicher Stern, der über meiner Biographie waltet, das weiß ich längst, und doch erscheint es mir unfaßlich, daß die Götter Wahnmochings Untergang beschlossen haben, nur damit sich meine Biographie vollendet — nur damit ich auch dieses Mal zu spät komme, — gerade da, wo mein größtes Erleben — Miterleben — sich erfüllen sollte. Aber auch Willy sagt ja, daß man noch auf Zeichen und Wunder hofft.

Das Zeichen und Wunder eben steht bei Hallwig — ach, ich wiederhole mich beständig und verwirre mich immer mehr, trotzdem all mein Streben nur nach Klarheit geht.

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)