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„Vorläufig können wir ihn hier noch verstecken,“ meint Susanna, „nur auf die Länge wird es schwerlich gehen.“

Marias Zorn wendet sich jetzt gegen die Freundin; sie wirft ihr vor, daß sie nur ihren Panther behalten wolle, auch wenn er seinen Blutdurst an ihren besten Freunden zu stillen suchte. Susanna gibt das zu, hält es aber für berechtigt, weil sie ihn liebte, — Maria wolle doch auch weder von Konstantin noch von Hallwig lassen. Kurz, es ist kein Ausweg zu finden, wer wen aufgeben soll, und was überhaupt dadurch erreicht würde.


Trotzdem wir alle geschwiegen haben, ist der Sturz des Sonnenknaben und der nächtliche Überfall schon in ganz Wahnmoching bekannt und hat allgemeine Beunruhigung hervorgerufen. Unwillkürlich drängt sich wohl allen die Frage auf, ob nicht noch weitere unvorhergesehene Geschehnisse eintreten, weitere Opfer gefordert werden können, — und ob es dann immer so glücklich abläuft wie in diesem Fall.


23. …

War es Vorahnung, daß ich diese Worte hier niederschrieb, oder beginnt schon unsere erregte Phantasie ihr Spiel mit uns zu treiben? Schon eine ganze Weile hat keiner von uns den Philosophen gesehen,

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/171&oldid=- (Version vom 1.8.2018)