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so äthiopisch aus — aber wenn sie die Mädchen gegen uns beeinflussen — —“

Ich sagte ihm, daß ich das wieder nicht verstände: „Überall sind mysteriöse Gemeinschaften, man hört von Satansmessen, Orgien, Magie und Heidentum sprechen wie von ganz alltäglichen Dingen, dann wird wieder getanzt und Tee getrunken, aber selbst beim Tee gibt es Geheimnisse und verschlossene Türen, hinter denen vielleicht ein Magier sein Wesen treibt.“

„Ja, so ist es wohl,“ seufzte Willy, „und es gab eine Zeit, wo auch ich gerne Zauberlehrling werden wollte, man hatte mich schon halb und halb akzeptiert. — Aber schauen Sie einmal dorthin!“

Wir sahen, wie Orlonski, der Henker, Maria mit Gewalt zum Tanzen fortzog, — den Sonnenknaben schob er einfach beiseite, und der schien es auch gar nicht übelzunehmen. Aber der Henker war sichtlich gereizt, und als dann beim Tanzen irgendein junger Mensch aus der Menge Maria ansprach, ließ er sie stehen und warf ihn buchstäblich an die Wand, fuhr dabei mit der Hand in sein eigenes Dolchmesser, das offen am Gürtel hing, und verletzte sich ziemlich erheblich. Nun gab es erregte Auseinandersetzungen — dieser Orlonski scheint ein rabiater Herr zu sein. — Plötzlich stand auch der Indianer daneben — Orlonski und er maßen sich nur mit den Blicken, dann folgte Maria dem Indianer, und Susanna beschwichtigte Orlonski

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)