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aber es genügt hier, zu wissen, daß es ehrenhafter ist, mit dem Dionysos auf vertrautem Fuß zu stehen.“

Mir wurde jetzt auch klar, weshalb die Kappadozische bei der Szene zwischen den beiden Männern und Maria so bedeutsam sagte: „Sie wissen doch — Blut — Damals war es mir völlig unverständlich geblieben.“

Die beiden brachen in ein freudiges Gelächter aus, als ich es ihnen jetzt erzählte.

Dann wollte ich gerne noch wissen, wie man es nun in diesen Kreisen mit der Magie hält, — an jenem Nachmittag im Café war ich ja noch so ganz unerfahren, und das Thema scheint doch hier und da wieder aufzutauchen.

„Nein, dieses Gebiet liegt Wahnmoching eigentlich fern,“ meinte der Philosoph, „man beschäftigt sich wohl gelegentlich in seinen Mußestunden damit, und die kappadozische Dame verwechselt es manchmal mit kosmischen Dingen. Hofmann ist seit dem bedenklichen Fauxpas jenes Psychometers ganz davon zurückgekommen, und Adrian — —“ Er lächelte ein wenig ironisch.

„Was haben Sie nun wieder gegen Adrian?“ fragte Maria, „ich kann ihn sehr gut leiden.“

„O, ich auch,“ erwiderte Sendt, „und ich wollte ihn gerade in einer poetischen Anwandlung mit einem Schmetterling — nein, falsch — mit einer Biene vergleichen, die aus allen Blumen den Honig herauszufinden weiß und das Gift wohlweislich darin läßt. Für

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/80&oldid=- (Version vom 1.8.2018)