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immer etwas haben, was mich zugrunde richtet. Und ich kann ja doch nicht los von ihm —“

„Aber er denkt nicht daran, dich zugrunde zu richten,“ sagt Konstantin.

„Nein, er nicht — aber ich muß immer gerade das tun, was er nicht leiden kann, er haßt den Karneval und sagt, es sei ein unechter Rausch. Aber für mich ist es ein wirklicher, — ich bin nur glücklich, wenn jeden Abend ein Fest ist. Und jetzt will er aufs Land gehen, weil er das nicht mehr mitansehen kann, es wäre lebensfeindlich, sich so zuzurichten wie ich! Also was soll ich tun? — was meinen Sie dazu, Monsieur Dame?“

„Was soll ich meinen? — ich tue immer nur das, wozu ich verurteilt werde.“

„Sie Glücklicher — weißt du, Susanna“ — sie denkt nach — „ich will doch lieber zu euch ziehen.“

„Und Konstantin?“

„O, Platz genug,“ sagte Orlonski, und es folgte eine Art häuslicher Beratung zwischen ihm und Susanna. Ich gehöre nicht zu den Neugierigen. Die Zusammenstellung dieses Hauswesens ist mir immer noch dunkel. Wem das Eckhaus gehört, wer ständig darin wohnt und wer vorübergehend — und das Kind —


Heinz hält mich für einen harmlosen, unbedeutenden Menschen — das hat mir der Sonnenknabe wiedererzählt

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Fanny Gräfin zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen. Albert Langen, München 1913, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reventlow_Herrn_Dames_Aufzeichnungen.pdf/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)