Wie angesichts des Königs nicht die Hofleute
die Meinung offen äußern dürfen,
so können auch die Sterne und der Mond
nicht vor der Sonne glänzen.
Es hängen zwar die Sterne immer da;
doch sind sie von der Sonne stets verdeckt,
und von der Sonnenhitze wird der Mond verzehrt,
bleibt er auch unverletzt.
Dann nahm er mich
und brachte mich in einen vierten Himmel.
und mitten drinnen einen Teich voll Wasser.
doch glichen sie nicht denen auf der Erde.
Dagegen sah ich einen Kranich
und große Rinder,
und alle waren größer, als die auf der Erde.
Was ist das doch für eine Ebene?
Was für ein Teich?
Und was für eine Masse Vögel rundherum?
Hör auf mich, Baruch!
Die Ebene, die den Teich umschließt,
und alles wunderbare drin,
das ist der Ort, wohin die Seelen der Gerechten gehen,
wenn sie zusammenkommen,
in Chören hier zu leben.
das das Gewölk empfängt
und das es auf die Erde regnen läßt,
wovon die Früchte wachsen.
Was sind denn das für Vögel?
Er sprach zu mir:
Die sind’s, die immerfort dem Herrn lobsingen.
Wie können da die Menschen sagen,
das Regenwasser stamme aus dem Meer?
Das Regenwasser stammt vom Meer
und auch von den Gewässern auf der Erde.
Das aber, das die Früchte treibt,
stammt nur von diesen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_050.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)