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3
Geh also hin!

Sorg um dein Volk!
Kehr dann an diesen Ort zurück!
Fast sieben Tage!
Dann komm ich wiederum zu dir
und red mit dir.


44. Kapitel: Baruch ermahnt die Ältesten
1
Ich, Baruch, ging von dort hinweg

und kam zu meinem Volk.
Da rief ich meinen erstgeborenen Sohn
samt meinem Freund Gedalja
und sieben von des Volkes Ältesten.
Ich sprach zu ihnen:

2
Ich geh zu meinen Vätern,

nach Art der ganzen Erde.

3
Sagt euch nicht los vom Wege des Gesetzes!

Befolget es
und mahnt das Volk, das übrig noch geblieben,
sie sollen sich nicht lossagen
von des Allmächtigen Geboten!

4
Ihr sehet ja, daß der gerecht, den wir verehren,

daß unparteiisch unser Schöpfer ist.

5
Seht, was mit Sion ist geschehen

und was Jerusalem getroffen!

6
Denn des Allmächtigen Gericht soll offenkundig werden

und seine Pfade,
wie sie so unerforschlich und doch richtig sind.

7
Harrt ihr geduldig aus in Furcht vor ihm,

vergeßt ihr niemals sein Gesetz,
dann wandeln sich die Zeiten auch zum Heil;
ihr sollet Sions Tröstung schauen.

8
Denn das, was jetzt geschieht, ist nichts;

doch was in Zukunft, das ist ganz gewaltig.

9
Denn alles, was verweslich ist, vergeht,

dahin geht alles, was da sterblich.
So schwindet denn aus dem Gedächtnis
die ganze jetzige Zeit
und nicht gedacht wird mehr
der jetzigen Zeit, befleckt durch Sünde.

10
Wer jetzt schon läuft,

der läuft vergeblich,
und wer im Glücke lebt,
der fällt sofort und wird erniedrigt.

11
Was künftig, wird herbeigewünscht;

wir schaffen das, was nachher kommt.
Es gibt ja eine Zeit, die nicht vergeht.