Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 099.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
5
Er eiferte für den Allmächtigen mit ganzer Seele.

Und er allein in jener Zeit hielt am Gesetze fest,
so daß er keinen unbeschnitten ließ
und nicht in seinem Leben zugab,
daß in dem ganzen Lande jemand gottlos handelte.

6
So wird er ewig währenden Gewinn empfangen

und beim Allmächtigen weit mehr geehrt,
als viele andre in der letzten Zeit.

7
Für ihn und alle, die ihm gleichen,

sind die gepriesenen Herrlichkeiten zubereitet und geschaffen,
wie’s dir zuvor verkündet ward.

8
Das ist das helle Wasser,

das du geschaut.


67. Kapitel: Das elfte, schwarze Wasser
1
Das elfte, schwarze Wasser, das du sahest,

das ist das Unheil, das jetzt Sion trifft.

2
Meinst du vielleicht,

vor dem Allmächtigen betrübten sich die Engel nicht,
daß Sion also preisgegeben ist
und daß die Völker sich in ihrem Herzen brüsten,
die Heeresscharen vor den Götzen also sprechen:
„Sie, die solange niedertrat,
ist selbst zertreten
und unterjocht,
die unterjochte?“

3
Meinst du, daß sich der Höchste drüber freut

und daß vielleicht deshalb sein Name hochgepriesen wird?

4
Was würde auch mit seinem so gerechten Urteil werden?
5
Von Drangsal werden dann auch die ergriffen,

die bei den Völkern sind zerstreut
und die in jedem Land in Schande wohnen.

6
Je mehr schon Sion preisgegeben ist,

Jerusalem verödet liegt,
nur um so mehr stehn in der Völker Städten
in Flor die Götzen.
Und der Gerechtigkeit balsamischer Duft,
der dem Gesetz entstammt,
ist ganz aus Sion ausgetilgt.
Im Lande Sions allerorten ist der Rauch des Frevelsinns.

7
Alsdann erhebt sich Babels König,

der Sion jetzt zerstörte,
und brüstet sich dem Volke gegenüber
und denkt im Herzen Prahlereien vor dem Höchsten.

8
Doch schließlich fällt auch er.
9
Das ist das neunte Wasser.