weit schlimmer als die Armut ist die Krankheit und das Siechtum.
wenn sie dem Greisenalter näher kommt.
Des Lebens Ende ist der Tod.
Es sargt das Grab den Reichtum ein.
Gesundheit ziert das Angesicht,
die Auswahl übergeht zehn Teile
und schließlich trifft sie einen festbestimmten.
doch abgesehen vom Fieber, dessen Schauern und Beschwerden
und von den schlimmen Qualen,
die man des Todes Boten heißt.
und sich von dem, was übel ist, enthalten;
sie schreiten nach dem Maß einher,
das Gott den Menschen gibt.
solang er ihnen auch das Leben schenkt.
Die Menschen sollen nicht traurig sein;
denn über ihr bestimmtes Ziel hinaus
vermögen sie nicht fortzuleben.
der Leiden wegen, die uns treffen könnten.
hat er auch vorher vieles Leid durchkostet!
geziemt sich’s nicht, zu übertreiben;
es schadet selber ihm die Traurigkeit durch seine Seufzer.
wenn jemand auf dem Boden liegt
und seinetwegen sich kasteit.
so wird er unter Tränen ihn zum Grab begleiten;
ist aber sein Verstorbener begraben,
dann hört er selbst mit Seufzen auf
und denkt daran und sieht’s voraus,
daß er auch selber sterben werde
und daß es einen Ort der Ruhe gebe,
den Gott den Menschen eingerichtet,
daß sie daselbst von allen Leiden in dem Leben ruhen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1057. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1057.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)