Demgemäß sagen die Weisen:
Wer mit dem Weib viel redet,
fügt sich selber Schaden zu,
vernachlässigt das Gesetzesstudium
und gewinnt schließlich die Hölle. –
und Mattai, der Arbelite, waren Schüler der vorigen.
Josue, des Perachja Sohn, sprach:
Verschaffe dir einen Lehrer!
Erwirb dir einen Freund!
Beurteile alle Menschen nach der guten Seite!
Entferne dich von einem bösen Nachbar!
Geselle dich nicht zu einem Gottlosen!
Gib den Gedanken an Vergeltung nicht auf!
und Simon, des Schetach Sohn, waren Schüler der vorigen.
Juda, Tabais Sohn, sagte:
Handle nicht wie die Sachwalter,
die die Richter zu beeinflussen suchen!
Stehen die Kläger vor dir,
so seien sie in deinen Augen wie Schuldige,
die keinen Freispruch erhielten
und die, die vor deinem Angesicht weggeführt werden,
seien in deinen Augen wie Unschuldige,
die einen Freispruch empfingen!
Untersuche genau die Zeugen!
Sei aber vorsichtig mit deinen Fragen,
damit sie nicht daraus Unwahrheiten lernen!
Schemaja sprach:
Liebe die Arbeit!
Hasse die hohe Stellung!
Mach dich nicht mit der Obrigkeit zu vertraut!
Ihr Weisen, seid vorsichtig in euren Lehren!
Ihr möchtet euch sonst eine Schuld zuziehen,
die Gefangenschaft bringt
und dann an einen Ort mit schlechtem Wasser verbannt werden,
woselbst die euch nachfolgenden Schüler dann trinken und sterben müßten.
So würde, wie daraus hervorgeht,
des Himmels Name entweiht werden.
Hillel sagte:
Sei den Schülern Aarons ähnlich!
Liebe den Frieden!
Strebe nach Eintracht!
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1059. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)