Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1123.jpg

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Was nützt es, daß wir hier
mit unserem Gefolg verbleiben,
um ihn zu trösten?

3
Seht doch, wie er uns schmäht?

Laßt uns in unsere Lande kehren!

4
Er sitzt jetzt da,

von Würmern schwer gequält,
in widrigem Geruch,
und doch erhebt er sich noch über uns und sagt:
„Es schwinden Königreiche hin
samt ihren Fürstentümern;
doch unser Reich, spricht er, wird ewig dauern.“

5
Alsdann erhob sich Eliphas in heftiger Erregung;

er wandte sich von ihnen weg
und sagte tief betrübt:
„Ich selber gehe.
Zwar kamen wir zu seiner Tröstung;
er aber setzte uns vor unserem Gefolg herab.“


35. Kapitel: Baldads Rede
1
Da hielt ihn Baldad mit den Worten auf:

So darf man nicht mit einem kummervollen Menschen reden,
noch weniger mit einem, der viel Schmerzen hat.

2
Wir sind ja ganz gesund

und dennoch konnten wir des widrigen Geruches halber
allein mit starken Wohlgerüchen uns ihm nähern.

3
Erinnerst du dich gar nicht mehr,

wie dir es, Eliphas, zumute war,
als du zwei Tage krank gelegen?

4
Laßt uns geduldig prüfen,

wie’s mit ihm steht!
Erinnert er vielleicht sich seines frühern Glückes
und ward er davon wahnsinnig?

5
Wer würde nicht das Gleichgewicht verlieren

und würde nicht bei solchen Schmerzen wahnsinnig?

6
Doch laß mich näher zu ihm treten!

Ich möchte wissen,
wie’s mit ihm steht.


36. Kapitel: Baldads Rede
1
Darauf erhob sich Baldad, kam zu mir

und fragte: Bist du Iob?
Ich sprach zu ihm: Gewiß!

2
Dann fragte er:

Ist wohl dein Geist zugegen?