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5
Alsdann hob unser Vater Isaak ihn empor,

gab ihm ein Zeichen, mit den Augen winkend;
und sprach: Sei still, mein Sohn!

6
Da sagte Abraham zum Herrn:

Gedenke gleicherweise meines Sohnes Jakob, Herr!

7
Da sprach der Herr zu ihm:

Mit ihm wird meine Stärke sein
und meinen Namen wird er preisen.

8
Er wird auch des gelobten Landes Herr.

Die Feinde werden ihn nicht überwältigen.

9
Und unser Vater Isaak sprach zu Jakob:

Mein Sohn! Gib auf mein Sterben acht,
damit ich dir den Tag vermelde,
wo meinen Leichnam sicher du verwahren sollst!

10
Du sollst nicht Gottes Bild in dem, was du verübst, verletzen!

Des Mannes Bild ward ja nach Gottes Bild gemacht.

11
Und so wird Gott dir tun zur Zeit,

wenn du ihn findest und ihn siehst.

12
Und dieses ist der Anfang und das Ende,

wie unser Vater es gesagt.

13
Nach diesen Worten nahm aus seinem Leib der Herr

die Seele, weiß wie Schnee.


10. Kapitel: Isaaks Himmelfahrt
1
Er nahm sie auf

und führte sie auf seinem heiligen Wagen mit,
fuhr mit ihr in die Himmel
und Lobgesänge sangen Cherubim
vor ihr und seinen heiligen Engeln.

2
Dann gab er ihm das Himmelreich

und all die Gnaden, die Genugtuung verleihen,
die unser Vater sich gewünscht.

3
Gott gab sie ihm,

und die Erfüllung dieses Bunds besteht für immer.

4
Das Scheiden unsers Vaters Abraham

und unsers Vaters Isaak, des Abrahamsohnes,
erfolgte an dem 28. des Monats Misri an demselben Tag.

5
Er galt als heilig und als Seher.
6
Am Tag, wo unser Abraham das Opfer Gott

am 28. des Monats Amschir darbrachte,
da ward der Himmel und die Erde ganz erfüllt
vom süßen Wohlgeruche seines Wandels vor dem Herrn.

7
Und unser Vater Isaak war wie Silber,

das durchgeglüht, geschmolzen und von Schlacken rein gemacht,
im Feuer wird gereinigt.

8
In gleicher Weise geht’s so jedem,

der unsers Vaters Isaak Güte zeigt,
d. h. zu seiner Ehre Almosen verteilt.