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59. Testament der zwölf Patriarchen
1. Das Testament des Ruben
Über die Gesinnung
1. Kapitel
1
Abschrift des Testamentes,die Aufträge,
die Ruben seinen Söhnen vor dem Tod im 125. Lebensjahre gab.
2
Als er zwei Jahre nach Josephs Tod krank war,besuchten ihn seine Söhne und Enkel.
3
Er sprach zu ihnen:Ich sterbe, meine Kinder,
und gehe meiner Väter Weg.
4
Und als er Juda, Gad und Asser, seine Brüder, sah,sprach er zu ihnen:
Ihr Brüder, helft mir auf!
Ich möchte meinen Brüdern
und meinen Kindern sagen,
was ich im Herzen hier verborgen trage.
Ich schwinde nämlich hin.
5
Und er erhob sich, küßte sieund sagte weheklagend:
Hört, meine Brüder!
Ihr Kinder! Horcht auf euren Vater Ruben,
auf das, was ich euch anbefehle!
6
Beim Himmelsgott beschwör ich euch,daß ihr nicht in den Jugendsünden
und nicht in Unzucht wandelt,
der ich mich hingegeben
und meines Vaters Jakob Bett befleckt.
7
Ich sage euch:Er schlug mich ganz gewaltig an den Lenden sieben Monde.
Und hätte nicht mein Vater Jakob
zum Herrn für mich gebetet,
ich wär gestorben.
Der Herr wollt mich hinwegraffen.
Empfohlene Zitierweise:
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1149.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1149.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)