die schwere Arbeit zehrte ja an meiner Kraft.
Ich dachte nicht beim Weibe an die Lust;
ermüdet schlief ich ein.
Die Erstlingsfrüchte gab ich durch den Priester all dem Herrn,
dann meinem Vater.
in meiner Hand den Segen wachsen.
daß meiner Einfalt Gott zu Hilfe kam.
Denn jedem Armen und Bedrängten
gab ich des Landes Güter
in Herzenseinfalt.
und wandelt in des Herzens Einfalt!
Ich sehe ja:
Des Herren ganzes Wohlgefallen ruht darauf.
und übervorteilt nicht den Nächsten,
will nichts von mannigfachen Leckerbissen wissen;
an kostbarer Gewandung hat er keine Freude.
er wartet nur auf Gottes Willen.
Er schaut nicht auf die Weiberschönheit hin,
läßt sich nicht durch Verdrehung den Verstand beflecken.
und Mißgunst läßt nicht seine Seele siechen,
noch härmt er sich mit Wünschen, unersättlich, ab.
und sieht in Biederkeit des Herzens alles.
Dem Schlechten, das dem Irrtum in der Welt entspringt,
gönnt er nicht einen Blick.
Er will nicht die Verdrehung
von irgendeinem der Gebote Gottes sehen.
Strebt nach der Einfalt!
Wandelt in der Unschuld!
Bekümmert euch doch nicht um eures Nächsten Arbeit!
Habt Mitleid mit den Schwachen und den Armen!
Müht euch mit allen Feldarbeiten ab!
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1194.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)