Und unser Vater kam und rief uns zu:
Lauft, meine Söhne!
Ergreift, was jeglicher erreichen kann!
Was sollen wir denn greifen?
Wir sehen nichts als Sonne, Mond und Sterne.
Als Levi dies vernahm,
ergriff er einen Stab mit seiner Hand,
sprang auf die Sonne, setzte sich darauf und ritt.
nahm einen Stab,
sprang auf den Mond und ritt darauf.
Ein jeglicher von ihnen ritt auf seinem Stern
und dem Planeten an dem Himmel.
Nur Joseph war alleinig auf der Erde noch zurückgeblieben.
Warum hast du, mein Sohn, nicht auch getan wie deine Brüder?
Er sprach zu ihm: Mein Vater!
Was hat der Weibgeborene am Himmel nur zu tun?
Sie müssen doch zuletzt auf Erden ihren Standort nehmen.
stand neben ihm schon ein gewaltiger Stier.
Er hatte große Flügel, wie ein Storch,
und seine Hörner ragten hoch empor,
wie Hörner eines Wildochsen.
Auf! Joseph! Auf!
Reit drauf, mein Sohn!
Alsdann verließ uns unser Vater Jakob.
bald ging er schrittweise,
bald lief er hin.
Dann flog er wieder mit ihm auf,
bis er in Judas Nähe kam.
Und Joseph hob in seiner Hand die Flagge
und schlug auf seinen Bruder Juda ein.
Weswegen schlägst du mich, mein Bruder?
Es sind in deiner Hand zwölf Stäbe;
ich hab nur einen einzigen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)