wir hätten ohne Juda Tiere aus der Herde verzehrt.
Und unser Vater glaubte alles, was er ihm nur sagte.
daß ich ihn oftmals töten wollte.
Ich haßte ihn bis in die Seel hinein.
ich wünscht ihn aus dem Lande der Lebendigen zu tilgen,
gleichwie das Rind das Gras vom Boden tilgt.
um dreißig Goldstücke
[und zehn verbargen wir;
nur zwanzig zeigten wir den Brüdern].
daß ich in Israel nicht einen großen Frevel tat.
daß ihr Gerechtigkeit befolget
und jegliches Gesetz des Höchsten!
Laßt euch nicht durch den Geist des Hasses je verführen!
Bei allen Menschenwerken ist er schlimm.
Erfüllt man das Gesetz des Herrn,
so lobt er nicht;
hat jemand Furcht vorm Herrn und will das Rechte,
so liebt er diesen nicht.
Den Glücklichen beneidet er;
Verleumdung hat er gern
und liebt den Übermut;
der Haß macht seine Seele blind,
wie ich’s bei Joseph sah.
Denn selbst am Herrn begeht er eine Sünde.
er sündigt vielmehr wider Gott.
so will er’s sogleich allen melden
und drängt darauf, daß jener würd gerichtet und gestraft
und selbst den Tod erlitte.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1223.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)