der einen Übeltäter liebt,
weil dieser für ihn sterben will,
so hat auch dies zwei Seiten.
Das Ganze aber ist ein übel Ding.
ist sie des Schlechten Hehlerin;
dem Namen nach nur ist sie gut,
das Ende aber übel.
hat aber Mitleid mit dem Armen,
so hat auch dies zwei Seiten;
das Ganze ist ein übel Ding.
und falsch beim Höchsten schwört,
mit Bettlern aber Mitleid hat,
dem Lehrer des Gesetzes aber keine Achtung zollt
und ihn erzürnt,
dabei erquickt er Arme,
den Körper aber macht er glänzen,
der viele tötet,
mit wenigen Erbarmen hat,
so hat auch dies zwei Seiten;
das Ganze aber ist ein übel Ding.
dabei enthält er sich der Speisen;
solang er fastet, tut er Böses,
stößt durch Gewalt und Reichtum viele weg;
trotz riesengroßer Bosheit hält er aber die Gebote,
so hat auch dies zwei Seiten;
das Ganze aber ist ein übel Ding.
die, rein, weil sie gespaltene Klauen haben,
und doch in Wahrheit unrein sind.
in Güte nicht und nicht in Bosheit!
Hangt nur allein der Güte an!
Denn dran erquickt sich Gott;
die Menschen wünschen es.
Zerstört durch gute Werke euren bösen Trieb!
Nicht Gott,
nur eignen Lüsten dienen die mit doppeltem Gesicht,
damit sie Beliar gefallen
und ihresgleichen.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 1228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_1228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)