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So kamen sie und baten mich und sprachen:

Sag doch, du seist um Geld von uns gekauft!
Dann will er nichts von uns.


16. Kapitel
[1]
Da sagte das memphitisch Weib zu seinem Mann:

„Kauf diesen Jüngling!
Ich höre, sägte sie, sie wollen ihn verkaufen.“

2
Und sogleich schickt sie zu den Ismaeliten einen der Verschnittenen

und bittet sie, mich zu verkaufen.

3
Doch der Eunuche wollte mich um ihren Preis nicht kaufen;

so kehrte er nach dem Versuch zurück
und sagte seiner Herrin,
daß sie für ihren Sklaven einen hohen Preis verlangten.

4
Sie sandte einen anderen Eunuchen

und sagte:
„Verlangen sie sogar zwei Minen Gold,
so gib sie ihnen!
Spar nicht das Gold!
Nur kauf den Sklaven!
Und bring ihn mit!“

5
Da gab er ihnen achtzig Stücke Gold für mich

und dem ägyptischen Weibe sagte er,
er habe hundert für mich ausgelegt.

6
Ich aber hielt den Mund, obschon ich’s wußte,

damit nicht der Eunuch in Schande käme.


17. Kapitel
1
Seht, Kinder, wieviel Schweres ich erduldet!

Ich wollte meine Brüder nicht beschämen.

2
Nun liebt einander!

Und überseht in Langmut euch die Fehler!

3
Gott hat an brüderlicher Eintracht Freude,

an einem liebevollen Herzen,

4
Als meine Brüder nach Ägypten wieder kamen,

erfuhren sie,
daß ich ihr Geld an sie zurückerstattet.
Ich machte keine Vorwürfe;
ich hieß sie guten Mutes sein

5
und liebte sie nach Jakobs Tod noch mehr

und alle seine Aufträge erfüllte ich genau.

6
Ich duldete nicht im geringsten ihre Kränkung

und alle meine Habe gab ich ihnen.

7
Ihre Söhne waren meine Söhne,

meine Söhne gleichsam ihre Sklaven.
Ihr Leben mein Leben,