Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1245.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und liebt den Nächsten!
Und suchen auch des Beliar Geister
mit jedem Übel euch zu drücken,
so dürfen sie nicht über euch die Oberhand behalten,
so wenig wie bei meinem Bruder Joseph.

4
Wieviele Menschen wollten ihn erschlagen!

Doch Gott beschirmte ihn.
Denn wer Gott fürchtet und den Nächsten liebt,
kann nicht vom Geiste Beliars erschlagen werden;
er wird ja von der Gottesfurcht beschirmt.

5
Nicht können ihm die Menschen schaden

und nicht der wilden Tiere Listen;
ihm wird vom Herrn geholfen
der Liebe wegen, die er zu dem Nächsten hat.

6
So bat auch Joseph unsern Vater Jakob,

er mög für unsere Brüder beten,
der Herr mög’s ihnen nicht als Sünde anrechnen,
was sie ihm Böses angetan.

7
Und so rief Jakob aus:

Mein gutes Kind!
Du überwindest deines Vaters Jakob Herz.
Und er umarmt und küßt ihn an zwei Stunden
und sprach:

8
Des Himmels Prophezeiung wird an dir erfüllt

[vom Gotteslamm und Welterlöser],
daß für die Sünder wird ein Unschuldiger dahingegeben
und für die Übeltäter stirbt ein Sündeloser,
[im Blut des Bundes für die Heiden,
sowie für Israels Befreiung
und daß er Beliar mit seinen Dienern niederwerfe.]


4. Kapitel
1
Seht, Kinder, ihr, des guten Mannes Ende?

Ahmt seine Milde nach in herzlicher Gesinnung!
Dann tragt auch ihr der Glorie Kränze!

2
Der gute Mensch hat ja kein finsteres Auge;

er hat mit allen Mitgefühl,
auch wenn sie Sünder sind.

3
Selbst wenn sie ihm zuleide Böses planen,

besiegt er Böses dadurch, daß er Gutes tut.
Von Gott wird er beschirmt.

4
Er liebt ja die Gerechten wie sich selbst.

Wird einer auch gelobt, ist er nicht eifersüchtig;
ist einer reich, ist er nicht neidig.
Ist einer tapfer, lobt er ihn;
den Reinen preist er;
mit Armen fühlt er;