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So aber ist’s nicht, König.

Nur wegen unserer Schwäche fallen wir herab.
Da wir uns nirgends halten können,
so fallen wir wie Blitze auf die Erde
und zünden Städte an
und stecken Ortschaften in Brand.
Des Himmels Sterne aber sind am Firmament befestigt.

18
Dies hört ich, Salomo,

und ich befahl,
den Dämon für fünf Tage einzusperren.

19
Nach den fünf Tagen rief ich jenen Greis;

doch wollte er nicht kommen.
Dann aber kam er doch.
Da sah ich ihn betrübt und traurig.

20
Ich fragte ihn:

Wo ist dein Sohn, du Alter?
Er sagte:
König! Ich ward kinderlos
und sitze trostlos an dem Grabe meines Sohnes.

21
Bei dieser Nachricht wußt ich, Salomo:

Der Dämon hat die Wahrheit mir gesagt.
Ich pries den Gott des Himmels und der Erde.


21. Kapitel: Die Königin von Saba
1
Die Königin des Südens, Saba,

ward mit Bewunderung erfüllt,
als sie den Tempel sah, den ich gebaut.
Sie spendet eine Million Sekel Gold, Silber, Erz.

2
Dann ging sie in den Tempel,

beschaute den Altar,
die Cherubim und Seraphim,
die da den Gnadenstuhl beschatten,
die Edelsteine an den Leuchtern,
die in verschiednem Farbenspiele leuchten,
das von Smaragden, Hyazinthen und Saphiren wird hervorgebracht.

3
Alsdann bewundert sie die silbernen und ehernen und goldenen Geräte

sowie die ehernen Säulenfüße.
Und sie besah sich auch das eherne Meer mit seinen Maßen,
die sechsunddreißig Stiere.

4
Am Heiligtume Gottes wirkten alle um ein Goldtalent,

mit Ausnahme der Dämonen.


22. Kapitel: Der Brief des Araberkönigs
1
Mir sandte Adares, Arabiens König, einen Brief,

der also lautete.
Arabiens König Adares schickt König Salomo den besten Gruß.