Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1260.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Haltet treulich Wache!

3
Sie blieben da

und hoben jene Säule in die Luft bis heute,
als ein Beweis der mir verliehenen Weisheit.

4
So hing die Säule übergroß dort in der Luft,

getragen von den Geistern.
Von unten aber sahen diese tragenden Geister aus wie Luft.

5
Und blickten wir hinauf,

so war der Säulenfuß ein wenig schief
und ist’s bis heute.


25. Kapitel: Der Dämon des Exodus
1
Ich frag den andern Dämon,

der mit der Säule aus dem Meere kam:
Wer bist denn du?
Wie heißest du?
Was ist dein Dienst?
Ich hör ja viel von dir.

2
Der Dämon sprach:

König Salomo!
Ich heiße Abezethibu.
Einst saß ich in dem ersten Himmel namens Ameluth.

3
Ich bin deshalb ein lästiger, befiederter, einflügeliger Geist,

der jedem Lebewesen nachstellt unterm Himmel.
Ich war zugegen,
als Moses zu Ägyptens König Pharao ging
und dessen Herz verhärtete.

4
Ich bin’s,

den Jannes und Jambres bei ihrem Streit mit Moses angerufen.
Ich bin’s,
der bei den Wundern und den Zeichen
mit Moses wettgeeifert hat.

5
Ich frage ihn:

Wie kam’s, daß man im Roten Meer dich fand?
Er sagt:
Beim Auszuge der Israeliten
verhärte ich das Herz des Pharao
und reize sein und seiner Diener Herz.

6
So machte ich,

daß sie die Söhne Israels verfolgten;
es folgte ihnen Pharao mit allen den Ägyptern.
Damals war ich dabei;
wir folgten ihnen allzumal
und kamen insgesamt ans Rote Meer.

7
Kaum aber waren Israels Söhne drüben,

da kehrt das Wasser unerwartet wieder
und deckt das ganze Lager der Ägypter zu.