Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 1276.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

innersten Wesen. 7 Die menschlichen Ausdrücke, die in den mosaischen Schriften auf Gott angewendet werden, sind nicht wörtlich zu nehmen, sondern höher zu deuten. 36 Gemeint ist hier eine göttliche Kraftäußerung, nicht eine wesentliche und persönliche Erscheinung Gottes.

  • 2: 1 s. Euseb Praep. ev. XIII 12. 2 wörtlich „vor der Herrschaft Alexanders und der Perser“; „und“ beruht wohl auf Mißverständnis einer Abkürzung des Artikels vor Perser. Der Auszug weist auf das Buch Exodus hin, die Wunder und die Eroberung auf Levitikus und Numeri, die Erläuterung auf Deuteronomium. 5 Die eigentliche Septuaginta wird hier in die Zeit des Ptolemäus II „Philadelphus 283 bis 247 v. Chr. verlegt. 19 „Weltenbildner“ betont stärker als „Weltherrscher“ bei Justin, die Allwirksamkeit Gottes. Der Ausdruck selber weist auf die alexandrinische Lehre hin, wonach Gott die Welt nicht geschaffen, sondern aus einer gestaltlosen Masse geformt habe. 21 Gott wird hier als die Weltseele dargestellt, die alles Gute wirkt. 23 Nur der reine Geist kann Gott schauen, d. h. irgendwie erkennen. 25 Die von den Menschen als schlimm erachteten Naturkräfte sind Gottes Diener. Der Dualismus ist hier beseitigt und doch zugleich eine Abhängigkeit des Bösen von Gott gelehrt. 29 Wende deine Gedanken der Erde zu! 35 Abraham, früher Astrolog, erkannte zuerst Gott. 36 Die Sonne. 39 Jüdische Nachbildung des griech. Mythus von den Sonnenrossen. 41 Der hohe, bei Justin der eherne Himmel ist für die Alexandriner der herrlichste und reinste Teil der Schöpfung, die Königsburg Gottes, die Behausung seliger Geister. 48 Die jüdische Offenbarung erscheint hier als Geheimlehre. Der Erdgeborene ist Moses. 49 „Die Lehre in doppelter Gestaltung“ = esoterische und exoterische Lehre vgl. Philo Apol. bei Euseb Praep. ev. VIII. 11 „Unzählige Schüler weihte unser Gesetzgeber (Moses) in die Gemeinschaft der Essäer ein.“ 54 Aratus, ein berühmter, alexandrinischer Dichter, lebte unter Ptolemäus II Philadelphus 283–247 v. Chr. 60 s. Is 28, 26. 74 Die „Gesetzgebung“ ist der Pentateuch. 78 Der „siebenfachen“ Vernunft liegt die siebenfache Einteilung der Seelenkräfte durch die Stoiker zugrunde. 83 Der Vers ist nicht homerisch. 84 Es gibt auch Siebenverhältnisse niederer Art. Übrigens verehrten auch die Therapeuten oder Essener die Siebenzahl. Philo De vita cont. II p 471 f schreibt: „Sie verehren nicht bloß einfach die Sieben, sondern überhaupt ihre Bedeutung; denn sie wissen, daß sie rein und jungfräulich ist,“ und in der Schrift „Jeder Tugendhafte ist frei,“ sagt er von den Essenern: „Der siebte Tag wird heilig gehalten.“


13. Zu Artapanus

Artapanus, ein Jude, lebte in Ägypten, und zwar in der Zeit vor Alexander Polyhistor (80–40 v. Chr.), der ihn benützte. Er dichtete die biblische Geschichte zur Verherrlichung des jüdischen Volkes um. So erzählt er gleich im ersten Bruchstück, daß Abraham den Ägypterkönig in der Astrologie unterrichtete. Im zweiten berichtet er, daß Joseph für bessere Landbestellung sorgte, und im dritten weist er nach, daß Moses der eigentliche Begründer aller ägyptischen Kultur war (C. Müller, Fragm. hist. graec. III 207 ff.).

  • 1: 1 Ermiuth hängt vielleicht irgendwie mit Chamor, dem Fürsten von Sichem (Gen 34, 2 s. Theodot) zusammen. 2 Phareton Pharao 3 Syrien-Palästina. 4 Gen 6, 4. 5 Gen 11, 1 ff.
  • 2: 3 Beschönigung des Verkaufes. 10